Betroffenheit über Tod des Kommunalpolitikers der Linken. Herr Hertam war seit der Wende als Abgeordneter aktiv
Leinefelde-Worbis.
Ein Satz bleibt im Gedächtnis, den Dietrich Hertam bis zuletzt immer geprägt hat: "Kommunalpolitik, das ist keine Parteienpolitik." Seine Mitstreiter, aber auch die Widersacher, haben genau diese Haltung an ihm geschätzt.
Sein plötzlicher Tod hat in der vergangenen Woche große Betroffenheit ausgelöst. Herr Hertam war tot in seiner Wohnung in der Leinefelder Südstadt gefunden worden.
Er war hoch geschätzt. Nachbarn sprachen mit Respekt über ihn, kannten ihn als den älteren Mann, den man häufig spazieren gehen sah und der immer ein freundliches Wort auf den Lippen hatte. Umso überraschender war auch für sie der Tod des Rentners.
Bis wenige Tage vor seinem Tod, das berichten politische Weggefährten, hat er sich noch eingemischt, stand mit Rat und Tat seinen Genossen der Linkspartei und allen, die ihn um Rat fragten, zur Seite. Er gab Ratschläge per SMS und eMail. Bei der Veranstaltung der Linken in Leinefelde zum 1. Mai hat man ihn das letzte Mal in der Öffentlichkeit gesehen.
Seit der Kreistag des Landkreises Eichsfeld 1994 seine Arbeit aufgenommen hatte, gehörte er diesem ununterbrochen an. Und zuvor hat Herr Hertam bereits das kommunalpolitische Wirken der früheren PDS im Worbiser Kreistag begleitet. Viele Jahre hat er den Fraktionen der PDS bzw. später der Linkspartei vorgestanden.
Die Linke-Kreisvorsitzende Sigrid Hupach, sie kam erst viel später zur Partei als Dietrich Hertam, erinnert sich an die Zeit, die sie mit ihm zusammenarbeitete: "Er war ein Aktivposten in der Partei. Mit seiner kommunalpolitischen Arbeit nach der Wende setzte er sein Engagement für die Belange der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen, das er bereits zu DDR-Zeiten begonnen hatte, fort."
Das sei damit einhergegangen, dass er auch den Neuanfang der Partei nach der Wende vorangetrieben habe und 1992 mit dafür sorgte, dass die beiden Kreisverbände Heiligenstadt und Worbis verschmolzen.
All das aber hat seine Arbeit als Mandatsträger nie parteipolitisch gefärbt. Dietrich Hertam orientierte sich an den Bürgern, an deren Problemen und wenn er etwas für gut befand, dann hatter er kein Problem, dafür zu stimmen - auch, wenn es von der Mehrheitsfraktions der CDU vorgeschlagen war.
Das hat ihn ausgezeichnet, im Stadtrat Leinefelde-Worbis und im Kreistag. Bis zu seinem plötzlichen Tod, der im Eichsfeld eine große Lücke in den Gremien, in denen er vertreten war, reißt.

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